Humanitäre Krisen 2020: Ungelöste Notlagen / Hilfsorganisationen im Bündnis „Aktion Deutschland Hilft“ behalten fünf Krisen besonders im Blick

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Bonn (ots) – Syrien, Jemen oder die Demokratische Republik Kongo: Das neue
Jahrzehnt beginnt mit ungelösten humanitären Notlagen. „Die verheerenden Krisen
des Vorjahres werden uns auch in diesem Jahr beschäftigen, nicht zuletzt
deshalb, weil sich die Lage der Menschen dort zunehmend verschlechtert“, sagt
Manuela Roßbach, geschäftsführende Vorständin von „Aktion Deutschland Hilft“.
„Konflikte halten länger an. Betroffene leben in einem Dauerzustand von Kriegen,
Krankheiten und dem Mangel an Nahrung oder gesundheitlicher Versorgung. Es ist
besonders schmerzlich zu sehen, wie viele Kinder keinen normalen Alltag kennen,
weil sie von Geburt an in diesen Konflikten aufwachsen.“ Die
Bündnisorganisationen von „Aktion Deutschland Hilft“ stellen sich darauf ein, in
2020 in diesen Krisenländern weiterhin notwendige Hilfe zu leisten:

Sahel: Flucht vor dem Terror

Die terroristische Gewalt in der Sahel-Region droht zu eskalieren. Die Zahl der
Anschläge, bei denen zunehmend Zivilisten ums Leben kommen, stieg im vergangenen
Jahr rapide an. Laut UN OCHA sind rund 750.000 Menschen vor Gewalt auf der
Flucht – zehn Mal mehr als zu Beginn des Vorjahres. Eine politische
Destabilisierung der angrenzenden Länder Mali, Niger, Burkina Faso und Tschad
hätte für die betroffenen Menschen eine verheerende Auswirkung. Schon heute sind
rund 6,1 Millionen Menschen in den betroffenen Regionen auf humanitäre Hilfe
angewiesen, über ein Viertel der dort lebenden Bevölkerung.

Syrien: Instabile Nachbarstaaten

Seit Anfang Dezember letzten Jahres sind erneut rund 350.000 Menschen vor der
andauernden Gewalt im Norden Syriens auf der Flucht. Nach fast neun Jahren Krieg
befinden sich rund 11,7 Millionen Menschen im In- und Umland in einer
humanitären Notlage. Aufgrund der Lebensgefahr für Helfer und der mangelnden
humanitären Korridore können Hilfsorganisationen Geflüchtete nur in
Nachbarländern versorgen. Sollte es jedoch im Irak und im Libanon zu weiteren
politischen Destabilisierungen kommen, fürchten die Bündnismitglieder von
„Aktion Deutschland Hilft“, dass die Menschen keinen Schutz mehr in diesen
Ländern finden und humanitäre Hilfe weiter erschwert wird.

Jemen: Gefahr vor Epidemien

Laut Schätzungen von UN OCHA werden wie im Vorjahr rund 80 Prozent der
jemenitischen Bevölkerung in diesem Jahr auf humanitäre Hilfe angewiesen sein.
Rund 24 Millionen Kinder, Frauen und Männer leiden dort unter Gewalt, Hunger,
Krankheiten und den zusammengebrochenen sozialen und wirtschaftlichen
Strukturen. Trotz des Riad-Abkommens herrscht weiterhin ein unübersichtlicher
Krieg. Besonders die Ausbreitung von Cholera und dem vor kurzem registrierten
Dengue-Fieber bereitet den Hilfsorganisationen im Bündnis „Aktion Deutschland
Hilft“ Sorgen. Einer möglichen Epidemie wären die Menschen ohne medizinische
Unterstützung schutzlos ausgeliefert.

Demokratische Republik Kongo: Ebola, Cholera und jetzt noch Masern

Die angespannte Sicherheitslage und vermehrte Angriffe auf
Ebola-Behandlungszentren erschweren die Hilfsmaßnahmen in dem von Gewalt und
politischen Unruhen gezeichneten Land. Zwar sinkt die Ansteckungsrate
kontinuierlich, eingedämmt werden konnte der Ebola-Krankheitserreger bisher aber
nicht. Da die Bevölkerung nach wie vor zur Flucht gezwungen ist, wird das Virus
weitergetragen. Auch Krankheiten wie Cholera und Masern brechen erneut aus, weil
den fliehenden Menschen der Zugang zu sauberem Wasser und medizinischer
Versorgung fehlt. Regelmäßige Verletzungen des humanitären Völkerrechtes stellen
Helfer vor große Herausforderungen und gefährden auch ihr Leben.

Bangladesch: Ein unverantwortlicher Akt

Mehr als eine Million Rohingya leben noch immer als Staatenlose in
Flüchtlingslagern in Bangladesch. Laut Regierungsangaben soll die Umsiedlung der
Rohingya auf die hochwassergefährdete Bhasan Char Insel auf freiwilliger Basis
erfolgen. Diese Praxis ändert nichts daran, dass es aus humanitärer Sicht ein
unverantwortlicher Akt ist. Sollte es wirklich zu einer Umsiedlung kommen,
werden sich in der kommenden Monsunzeit tausende Menschen in Lebensgefahr
befinden.

Eine Bildergalerie zum Thema finden Sie unter:
http://aktion-deutschland-hilft.de/krisen-2020

Kurzprofil Aktion Deutschland Hilft e.V.

„Aktion Deutschland Hilft“ ist das 2001 gegründete Bündnis von deutschen
Hilfsorganisationen, die im Falle großer Katastrophen ihre Kräfte bündeln, um
schnelle und effektive Hilfe zu leisten. Die beteiligten Organisationen führen
ihre langjährige Erfahrung in der humanitären Hilfe zusammen, um so die
bisherige erfolgreiche Arbeit weiter zu optimieren. Unter dem gemeinsamen
Spendenkonto 10 20 30 bei der Bank für Sozialwirtschaft Köln ruft das vom
Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) geprüfte und dem Deutschen
Spendenrat angehörige Bündnis zu solidarischem Handeln und Helfen im
Katastrophenfall auf. www.aktion-deutschland-hilft.de

Pressekontakt:

Aktion Deutschland Hilft e.V.
Tel.: 0228/ 242 92 – 222
Fax: 0228/ 242 92 – 199
E-Mail: presse@aktion-deutschland-hilft.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/50116/4500478
OTS: Aktion Deutschland Hilft e.V.

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