Die Stunde Null – MDR erinnert an das Kriegsende vor 75 Jahren in Mitteldeutschland

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Leipzig (ots) – Kriegsende 1945: Mit zahlreichen TV-Dokumentationen erinnert der MDR vom 5. bis 7. April an das Kriegsende vor 75 Jahren. Nachgezeichnet werden auch anhand neuer Aktenfunde die letzten Kriegstage in Mitteldeutschland – vom Massaker in Gardelegen bis zur Befreiung des KZ Buchenwald im April 1945. Erzählt werden zudem besondere Lebensgeschichten, wie die von Joseph Ritter von Gadolla, dem Retter Gothas oder vom heute 92-Jährigen Andrei Iwanowitsch, der Buchenwald überlebte.

Es waren nur wenige Kilometer, die Weimars Einwohner am 16. April 1945 zurücklegen mussten. Doch ihr Weg hoch zum Ettersberg sollte Geschichte schreiben. Denn oben auf dem Hausberg der Stadt, hatten die Nazis eines der größten deutschen Konzentrationslager errichtet. Als die Amerikaner es wenige Tage zuvor zum ersten Mal betraten, waren sie schockiert, von dem, was sie dort sahen. Und sie wollten diejenigen, die die Terrorherrschaft der Nazis möglich gemacht und geduldet hatten, direkt damit konfrontieren. „Davon haben wir nichts gewusst.“ Bereits an diesem Nachmittag im April tauchte der Satz immer wieder auf. Die neue Folge „Buchenwald – ein Konzentrationslager mitten unter uns“ aus der Reihe „MDR-Zeitreise“ – zu sehen am 5. April, 22.00 Uhr im MDR-Fernsehen -belegt jetzt anhand neuer Aktenfunde aus dem Stadtarchiv Weimar die frühe „Mitwisserschaft“ der Stadt an den KZ-Verbrechen.

Direkt im Anschluss um 22.30 Uhr zeigt das MDR-Fernsehen die Dokumentation „Der Retter von Gotha“. Erzählt wird die Lebensgeschichte von Joseph Ritter von Gadolla, der als Stadtkommandant von Gotha am 3. April im thüringischen Gotha weiße Fahnen hissen ließ und den Amerikanern als Unterhändler entgegen fahren wollte. Doch er wurde von den Nationalsozialisten gefasst, in Weimar inhaftiert und dort vor 75 Jahren, am 5. April 1945, standrechtlich erschossen.

Im Film „Ja, Andrei Iwanowitsch“, um 23.15 Uhr im MDR-Fernsehen ist der Held ein gewöhnlicher Mensch, sein Name ist Andrei. Der 92jährige Lebenskünstler ist glücklich, obwohl das Schicksal ihn im Laufe seines Lebens sehr hart geprüft hat. Im Alter von 15 Jahren wurde er in das Konzentrationslager Buchenwald deportiert.

Am 6. April wird der Schwerpunkt zum Kriegsende 1945 mit dem vielfach ausgezeichneten französischen Spielfilm „Sarahs Schlüssel“ um 23.05 im MDR-Fernsehen fortgesetzt, bevor um 0.40 Uhr der Dokumentarfilm „Night Will Fall“ im MDR-Fernsehen folgt. Die mehrfach preisgekrönte Doku zeigt die spektakuläre Wiederherstellung des originalen Hitchcock-Lehrfilms, mit dem die Deutschen nach dem Krieg „umerzogen“ werden sollten.

Am 7. April thematisiert der MDR eines der schrecklichsten Kriegsverbrechen kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Doku „Spurensuche in Gardelegen -Das Massaker in der Isenschnibber Feldscheune“ aus der Reihe „Der Osten – Entdecke wo du lebst“, um 21.00 Uhr im MDR-Fernsehen, erzählt vom gewaltsamen Tod von 1.016 KZ-Häftlingen, die im April 1945 in eine Scheune bei Gardelegen getrieben werden. Diese wird in Brand gesteckt, wer fliehen will, wird erschossen. Bis heute lastet das Verbrechen schwer auf der Stadt in der Altmark, wie die aktuelle Spurensuche in Gardelegen zeigt.

Der Schwerpunkt zum Kriegsende vor 75 Jahren wird im Mai fortgesetzt, unter anderem mit der aufwändigen MDR-Neuproduktion „Kinder des Krieges – 1945 in Mitteldeutschland“, in der Zeitzeugen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ihre bewegenden Kindheitserinnerungen an das Kriegsjahr 1945 schildern. Alle Dokumentationen des MDR werden zudem in einem umfangreichen Schwerpunkt in der ARD Mediathek gebündelt.

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