„NACHTCAFÉ: Was uns trennt, was uns verbindet“

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Baden-Baden (ots) – Michael Steinbrecher spricht u. a. mit Esther Gebhard, die die Zeugen Jehovas verließ und damit den Kontakt zu ihrem Vater verlor / Freitag, 10. Juli 2020, 22 Uhr, SWR Fernsehen

Für Menschen ist es oftmals wichtig, sich einer Gruppe zugehörig zu fühlen – doch das erlebt leider nicht jeder. Man kann auf engstem Raum zusammenleben und sich dennoch fremd fühlen: ob als zugezogener Städter auf dem Land, der keinen Anschluss zu den Dorfbewohnern findet oder als Deutscher, der hierzulande geboren ist, aber aufgrund von Hautfarbe, Kultur oder Religion immer wieder zu spüren bekommt, dass er für viele Menschen nicht dazugehört. Gemeinsame Interessen, die gleichen Werte und ähnliche Lebensentwürfe verbinden. Auch gemeinsam durchgestandene Krisen können zusammenschweißen – oder auch trennen: Wenn beispielsweise eine schwere Erkrankung zur Belastungsprobe für eine Partnerschaft wird, oder eine Pflegesituation das ganze Leben auf den Kopf stellt. Nicht immer gelingt es Betroffenen, diese schwierige Zeit gemeinsam durchzustehen. Wie gelingt es, den Fokus auf das Verbindende zu legen und nicht nach dem zu suchen, was trennt? Was schweißt in der Familie, in einer Partnerschaft oder in der Gesellschaft zusammen – und was schafft Distanz? Darüber spricht Michael Steinbrecher mit seinen Gästen im „NACHTCAFÉ: Was uns trennt, was uns verbindet“ am Freitag, 10. Juli, 22 Uhr, im SWR Fernsehen.

Die Gäste im „NACHTCAFÉ“:

Esther Gebhard verließ die Zeugen Jehovas und verlor damit den Kontakt zu ihrem Vater Esther Gebhard wuchs bei den Zeugen Jehovas auf und sagte sich mit 19 Jahren von den strengen Regeln der Gemeinschaft los. Ihr Ausbruch bedeutete auch einen Bruch mit ihrem Vater, der bis heute anhält: „Uns trennt ein Glaubenskonstrukt, in dem mein Vater feststeckt. Ihm ist der Glaube viel wichtiger als der Kontakt zum eigenen Kind.“ Die verinnerlichten Glaubenssätze konnte Esther Gebhard erst viele Jahre später ablegen und so zu wirklicher Freiheit finden.

Oliver Hope verlor seinen Sohn immer wieder an die Droge Crystal Meth Als sein Sohn im Alter von 13 Jahren zum ersten Mal Drogen probierte, ahnte Oliver Hope noch nichts. Doch sein Sohn veränderte sich zunehmend und entglitt ihm. Es folgten Abstürze, Therapien und Rückschläge. „Es gab Phasen, wo ich gesagt habe: Ich kann jetzt einfach nicht mehr. Ich will gar nicht wissen, was passiert, weil ich dann wieder nächtelang nicht schlafen kann.“ Auch wenn es Hope das Herz brach, musste er sich zeitweise von seinem Sohn trennen, um ihn zu retten.

Aileen Puhlmann erlebt aufgrund ihrer Hautfarbe Alltagsrassismus Aileen Puhlmann ist in Hamburg geboren und aufgewachsen. Doch in ihrem Alltag erlebt sie – und auch ihre kleine Tochter – regelmäßig Ausgrenzung und Diskriminierung aufgrund ihrer Hautfarbe. Immer wieder gibt es Momente, die sie schmerzen – ob im Beruf, in der Kita, der U-Bahn oder bei alltäglichen Gesprächen. Die 39-Jährige weiß zu berichten: „Alltagsrassismus gibt es tagtäglich. Da gibt es kein Umfeld, wo das nicht so ist.“

Heike Moll pflegt ihren Partner Stefan, der seit einem Motorradunfall ein Pflegefall ist Heike Moll und ihr Partner Stefan führten eine fast symbiotische Beziehung. Gemeinsam wollten sie alt werden und noch viele Abenteuer erleben. Bis ein tragischer Motorradunfall Stefan zum Schwerstpflegefall machte. Obwohl die beiden von außen betrachtet nun mehr trennt, als verbindet, hält Heike zu ihrem Stefan und pflegt ihn aufopferungsvoll: „Wir haben uns immer blind verstanden. Und das tun wir auch jetzt. Stefan muss nicht reden, damit ich ihn verstehe.“

Prof. Dr. Pasqualina Perrig-Chiello ist als Psychologin und Psychotherapeutin tätig Die Psychologin Prof. Dr. Pasqualina Perrig-Chiello sagt: „Alle Menschen sind soziale Wesen, die sich nach Zugehörigkeit und Akzeptanz sehnen.“ Sollten sozial-kulturelle, örtliche oder emotionale Gründe dies verhindern und Menschen voneinander trennen, so könne dies enorme psychische Folgen haben. „Doch der Umgang mit Ambivalenzen oder Unsicherheiten ist Bestandteil des Lebens, und das lernen wir im Laufe des Lebens immer besser“, so die Psychotherapeutin.

„NACHTCAFÉ“ – anspruchsvoller Talk auf Augenhöhe Das „NACHTCAFÉ“ ist seit Jahrzehnten eine der erfolgreichsten Talkshows im deutschen Fernsehen. Jeden Freitagabend begrüßt Moderator Michael Steinbrecher Menschen mit besonderen Lebensgeschichten, darunter auch Prominente und Experten, um sich gemeinsam mit ihnen mit einem Thema auseinanderzusetzen.

„NACHTCAFÉ: Was uns trennt, was uns verbindet“ am Freitag, 10. Juli 2020, 22 Uhr im SWR Fernsehen

Weitere Informationen unter: http://swr.li/nachtcafe-was-uns-trennt-was-uns-verbindet

Fotos über www.ARD-Foto.de

Pressekontakt: Grit Krüger, Tel. 07221 929 22285, grit.krueger@SWR.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/7169/4645342 OTS: SWR – Südwestrundfunk

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